Montag, 25. Februar 2008
Elternwille ist entscheidend ?! in Bayern?
Endlich habe ich heute mal ein Forum entdeckt, dass ziemlich Bayern-lastig zu sein scheint. Der Name ist etwas 'babyhaft', würden die Kinder sagen: www.adeba.de

Dort habe ich folgenden Beitrag einer Lehrerin aus Starnberg entdeckt:
"....Abgesehen davon ist in Bayern der Elternwille entscheidend. Das heißt, wenn du entscheidest, dass dein Kind auf eine bestimmte Schulart soll, dann ist das bindend. (Bezüglich der Übertrittsnote schick ich dir per PN nen interessanten Link!)...."

Was heißt das denn nun? Wir (4.Klässler Eltern) dachten doch alle, der Durchschnitt entscheidet. Und üben wie verrückt mit den Kindern, verbringen schlaflose Nächte.....

Nachzulesen unter:
http://www.adeba.de/discus2/showthread.php?t=21757

Leider funktioniert die Anmeldung in dem Forum nicht so richtig, sonst hätte ich gleich meinen Senf dazugegeben. Ich hoffe, dass geht demnächst. Also, fragen wir mal an unseren Schulen nach!

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Vorlernen - es wird geübt zuhaus - und wie?!, die zweite
Wir erhielten eine Mitteilung der Elternsprecher.
Darin werden die Eltern aufgefordert, nicht mit den Kindern vorzulernen. Anscheinend gibt es in der Klasse so viele Eltern, die mit den Kindern 'vorlernen', dass das Verhalten der vorlernenden Kinder im Unterricht zum Problem wird.

Sie langweiligen sich und stören, müssen daher mit Extra-Aufgaben versorgt werden - d.h. der Lehrerin geht Zeit verloren, die schwächere Schüler bräuchten. Manchmal brauchen die Vorlerner-Kinder auch Extra-Zeit, weil die Lehrerinnen ihnen erst wieder 'veraltete' Rechenmethoden 'weg lehren' muss.

Die gewählten Sprecher versuchen das Gemeinschaftsgefühl unter den Eltern zu stärken. Es ist wohl gar nicht vorhanden. Die Plätze im Gymnasium werden knapp gehalten, die guten Noten werden knapp gehalten, da sind einem Großteil die anderen Kinder egal.

In diesem Schulsystem zählen ja auch nur die Noten des Einzelnen. Soziales Verhalten - nicht im Sinn von brav auf den Lehrer hören, sondern im Sinn von gegenseitiger Unterstützung, wird weder gefördert noch bewertet.

Vor nicht allzu langer Zeit endete auch das Gemeinschaftsgefühl genau dieser Elternsprecher an der Klassengrenzen. Die Parallelklassen waren unwichtig, Verbesserungen sollten nur für diese eine Klasse erwirkt werden. Zusammen ist man stark, jaja.

Abgesehen davon führt auch diese kleine Aufregung auf das fragwürdige Prinzip zurück, warum die Benotung der Kinder (und damit wie immer ihr weiteres Leben) von der Zusammenstellung der Kinder in einer Klasse bestimmt wird. Gibt es viele sehr gute, oder sehr stark zuhause vor- und nachbetreute Kinder, haben die normal guten schlechter Chancen als in einer Klasse mit weniger sehr guten.... Müsste es nicht doch einen absoluten Maßstab geben, statt diesen relativen?

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Freitag, 15. Februar 2008
Zitat - Oskar Brückner, Vorsitzender der GEW Bayern sagt:
„Wenn einem das Aussortieren nach der 4. Klasse wichtiger als das Fördern ist, bekommt man eben ein sozial extrem ungerechtes Schulsystem." ... in einer Pressemeldung der GEW Bayern, gefunden hier:
http://bildungsklick.de/pm/24414/grundschulzeugnisse-mangelhaft/

Es war ja klar, dass heute, am Tag der Zeugnisverteilung die Printmedien voller Artikel zum Thema Schule in Bayern sind.

In der SZ ein Artikel über Nachhilfe:
"... Waltraud Ludic, Vorsitzende des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbands. 'Da stimmt doch etwas nicht, wenn schon Grundschüler aus der zweiten Klasse Nachhilfe nehmen', sagt sie. Da müssten Schulen eine größere Verantwortung übernehmen und schwächere Schüler stärker fördern...." SZ, 15.2.08, S. 45

In der AZ (Dank an den Nachbarn, der Abonnent ist), ein langer Artikel über Zeugnisse. Zitiert wird u.a. Ursula Walther, Sprecherin des Bayerischen Elternverbands:

"Lehrer beurteilen Schüler immer mit Blick auf die Klasse. In einer leistungsstarken Klasse kann der Schüler eine Fünf bekommen, in einer schlechten eine Zwei." AZ, 15.2.08, S. 10

Dazu, liebe Eltern mit Vorschulkindern, mein Tipp zur Schulanmeldung - zu finden unter Themen-Schulanmeldung.

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Dienstag, 12. Februar 2008
2 (neigt zu 3) - wie rechnet man das?
Kurz vor der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse in Bayern frage ich mich, wie die LehrerInnen mit den "Minus/Plus" Noten rechnerisch umgehen.

Bei einem meiner Kinder ist der Fall eingetreten, dass die Deutsch-Note von diesen, etwas unklaren Noten abhängt. 12 schriftliche Arbeiten wurden bewertet, 4 davon mit einer "Neigt zu" -Note. Gebe ich in die Tabellenkalkulation, die ich selbstverständlich zu Anfang des Schuljahrs angelegt habe, für diese Noten z.B. 2,5 ein, ergibt sich eine Gesamtnote von 2,5833.

Kann das noch eine Zwei werden?
Gibt es für diese Berechnungen Regeln? Wie werden die unterschiedlichen Deutsch-Arbeiten gewertet, alle gleich, oder nicht?

Nach den bayrischen Regeln für den Übertritt - und den Noten des Kindes in Mathe und HSU - hinge von dieser Berechnung ab, ob das Kind aufs Gymnasium darf oder nicht. Und damit die gesamten Konsequenzen für das weitere Leben. Es ist noch nicht das Übertrittszeugnis, aber eine gleiche Situation könnte leicht wieder eintreten.

Meine Freunde in anderen Bundesländern sagen dazu nur: klingt doch absurd.

Und ich, was mache ich, wenn ich ausgerechnet in den Tagen vor den nächsten Proben viele wichtige Termine im Job habe und nicht genug mit dem Kind üben kann?

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Sonntag, 30. Dezember 2007
Ferien - und trotzdem steht das Thema Übertritt im Vordergrund
Aus meiner Verwandtschaft kam der Vorschlag, die Kinder die 4.Klasse wiederholen zu lassen. Ich finde, in der 4. ist es ein bischen spät dafür, das hätten wir früher machen müssen - aber ganz so schlecht waren die Noten eben doch nie. Ich weiß auch nicht, ob es 'erlaubt' ist. Trotzdem habe ich mich im Internet umgesehen und kopiere wieder mal ein paar Links hier rein:
Zum Thema Notendurchschnitte fürs Gymnasium etc im Bundesvergleich, aus einem Forum:
"Zu den Notendurchschnitten wollte ich noch... sagen. Hier in Baden-Württemberg geht es ja noch im Vergleich zu Bayern. Wir wohnen 10 km von der Grenze zu Bayern. Hier in Baden-Württemberg braucht man in der 4. Klasse einen Schnitt bis 2,5 für das Gymi und bis schlechtestens 3,0 für die Realschule. Es zählen Mathe und Deutsch. Nach der 5. Klasse Hauptschule brauchst du in Deutsch-Mathe-Englisch nicht schlechter als 2-2-3, um von dort wegzukommen.
In Bayern brauchst du einen Schnitt fürs Gymi mit 2,3 und für die Realschule nicht schlechter als 2,6!!!
Die Lehrer können nicht viel machen, da zählt knallhart der Durchschnitt und wenn du nun grade ein schlechtes Halbjahr gehabt hast, dann ist vielleicht deine gesamte weitere Schullaufbahn vorprogrammiert. Das stört mich wahnsinnig an unserem Schulsystem. Außerdem diese Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern, kann man das nicht einheitlich regeln? Man kann immer noch eine Aufnahmeprüfung machen aber die ist knallhart, da muss man wirklich fit sein." Nachzulesen unter
"http://www.grundschule.de/forum/viewtopic.php?t=715"

Und noch ein Zitat:
"Auf Antrag der Erziehungsberechtigten kann ein Schüler freiwillig wiederholen oder spätestens im Anschluss an die Aushändigung des Zwischenzeugnisses in die vorherige Jahrgangsstufe zurücktreten. Die Entscheidung trifft die Lehrerkonferenz unter Würdigung der schulischen Leistungen des Schülers. (VSO § 27)" gefunden unter http://www.schulberatung.bayern.de/slbgs.htm#C
Ob das auch für die 4.Klasse stimmt, weiß ich allerdings nicht. Weiter unten steht:
"Eine Wiederholung der 4. Jahrgangsstufe ist im Hinblick auf eine Notenverbesserung für den Übertritt nicht zu empfehlen. Hier sollte vielmehr die Möglichkeit genutzt werden, nach der 5. Klasse Hauptschule den Übertritt an eine Realschule oder ein Gymnasium zu versuchen."

Was ich nicht verstehe - warum mutet das bay. Kultusministerium den Kinder, die sowieso in der Grundschule nie zu den besten gezählt haben und ggf. deswegen weniger Selbstvertrauen haben, zu, sich zweimal - im Abstand von einem Jahr - an eine neue Schulumgebung zu gewöhnen? D.h. neuer Schulweg, neue Kinder, neue LehrerInnen, neue Regeln usw. Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht? Warum können die Kinder nicht einfach ein weiteres Jahr an der Grundschule bleiben und 'ausreifen'? Kann mir das jemand beantworten?

Zum Schluss noch ein Link:
http://kultusminister.fragedesmonats.de/einzelfrage.aspx?ktx=2&nr=3
Kurzer Auschnitt " Der bayerische Weg ist nicht kindgerecht und schlecht für Bayern!" (aus der Frage, nicht aus der Antwort - versteht sich.)

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Freitag, 14. Dezember 2007
Der erste Kommentar
Danke für den ersten Kommentar!
(Siehe Elternabend zum Übertritt, 6.Dezember)

Dass die Gymnasial-LehrerInnen, die die Info-Abende geben, sich in ihren Aussagen von den Richtlinien des Ministeriums distanzieren, ist ja kein Wunder (sie stehen persönlich vor erbosten Eltern) aber für die Regierung letztendlich doch peinlich. Übrigens, neulich stand in der SZ so etwas wie "Arbeitsmarkt" für Lehrer leergefegt". Wäre ich hier LehrerIn, würde ich auch flüchten wollen, nicht nur als Mutter.

Werte Kommentatorin und andere Leser, gerne würde ich mehr über die Situation auf den Realschulen wissen. Wird doch auch so hart und demotivierend benotet? Muss dort auch das Lernen eine Qual sein, damit das Ergebnis 'gut' ist?

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Donnerstag, 6. Dezember 2007
Elternabend zum Übertritt
In diesen Tagen finden die Eltern-Info-Abende zum Übertritt statt. LehrerInnen der drei Schulformen kommen in die Grundschule und informieren über 'ihre' Schule bzw. Schulform.

Der Gymnasiallehrer macht sich über die Beschreibung zum Gymnasiast geeignter Kinder lustig: "Kennen Sie solche Kinder?", fragt er ironisch. Die Beschreibung stammt aus dem Material des Ministeriums.

Auf die Frage "Ist das G8 denn wirklich so schlimm?" krümmt er sich zusammen und verbirgt eine Weile das Gesicht. Möglicherweise nur eine Showeinlage?!

Wirklich interessante Nachricht aus dem G8:

Mit drei Fünfern im Jahreszeugnis fällt man nicht durch. Mit der Note 5 (Mangelhaft) in drei Fächern.

Es wird auf Probe versetzt. Ohne besonderen Antrag der Eltern, sondern automatisch. Anfang Dezember entscheidet die Lehrerkonferenz über eine eventuelle Zurückstufung. Daher gäbe es keine Statistiken zu Durchfaller-Zahlen. Moment mal, wird nicht gezählt wie viele auf Probe vorrücken, und dann doch zurückgehen? Oder werden diese Zahlen nicht herausgegeben? Oder gibt es keine Journalisten, die das Thema verfolgen - weil die Versetzung bisher ein Sommerthema war?

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den verwunderlichen Neuigkeiten.

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Dienstag, 6. November 2007
Proben (Tests) in der 4.Klasse
Heute komme ich nochmal auf den Text einer Münchner Grundschullehrerin zurück, den ich in "Beitrag einer Lehrerin" verlinkt habe - weil ich ihn sehr gut finde.

Allerdings, zu einer ihrer Aussagen möchte ich doch etwas anmerken: "(Schulen)...wo klassenübergreifend derselbe Notenschlüssel gilt und die gleichen Proben geschrieben werden, um sich vor Eltern zu schützen...."

Auch mit dieser Aussage hat sie einerseits nicht unrecht - es ist wohl übertrieben, einheitliche Tests in den 4.Klassen zu fordern. Andererseits, ein paar dieser Proben reichen, um im Übertrittszeugnis auf einer 2, einer 3, oder einer 4 zu stehen, und das hat, wie man als in Bayern wohnhafter 'Elter' weiß, gravierende Folgen - wenn nicht für das ganze Leben des Kindes, so doch für weitere schwierige Wochen oder Jahre. Ggf. muss das Kind in den 'Probeunterricht' auf Gymnasium oder Realschule (Stress in der Familie!!); ggf. muss das Kind für Jahre auf eine Schule, die es langfristig (doch) unterfordert oder demoralisiert.

In 'unserer' kleinen Grundschule gibt es nur zwei 4. Klassen, und in diesen Wochen schreibt eine Klasse Heimat- und Sachkunde Proben mit 4 Seiten, die andere 2 Seiten. Ebenso in Mathe (Geometrie), eine Lehrerin macht 4 Seiten, eine 2.

Eine weitere Lehrerin (andere Schule) rechnet ein paar der ihr bekannten Charakterisiken der Handschrift, die sie in Hausaufgaben nicht korrigiert (!) als Fehler, andere nicht.

Es ist doch nur die Konsequenz des bayerischen Schulsystems mit seiner strengen Sortierung, überkanditelten Ansprüchen (dazu demnächst) und dem Zentralabitur (gefordert auch bundesweit), dass die Eltern nach einheitlicher Bewertung in immer früheren Wendepunkten der Schullaufbahn der Kinder rufen.

Wenn die Auslese fürs Gymnasium so streng ist - und für die Realschule wiederum auch, dann bitte schön her mit einem einheitlichen Test.

Die logische Folge wäre ein zeitgleich durchgeführter "Übertrittstest" in ganz Bayern, ganz wie das Abitur, mit neutralen BewerterInnen - nicht den KlassenlehrerInnen.

So absurd das klingt, es spiegelt die Absurdität des Systems.

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