Freitag, 4. April 2008
Schulanmeldung in München
4.klassebayern, 01:09h
Heute war Anmeldungstag an den Grundschulen, meine Kinder hatten früher Schule aus.
Beim Mittagessen fällt mir kurz die freudige Anspannung ein, der Stolz der Kinder und der Eltern, dass die Kleinen jetzt Grundschüler werden.
Nach den Erfahrungen meiner Zwillinge tun mir jetzt schon die neuen Kleinen leid, die in das Quälsystem eingezogen werden.
Warum klappt es in diesem reichen Land (Deutschland) voller gut ausgebildeter Leute nicht, den Kinder auf eine positive, zwang- und knebelfreie Art lernen zu lassen?
Beim Mittagessen fällt mir kurz die freudige Anspannung ein, der Stolz der Kinder und der Eltern, dass die Kleinen jetzt Grundschüler werden.
Nach den Erfahrungen meiner Zwillinge tun mir jetzt schon die neuen Kleinen leid, die in das Quälsystem eingezogen werden.
Warum klappt es in diesem reichen Land (Deutschland) voller gut ausgebildeter Leute nicht, den Kinder auf eine positive, zwang- und knebelfreie Art lernen zu lassen?
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Freitag, 29. Februar 2008
Proben Proben Proben
4.klassebayern, 10:06h
Das Blog-System, (blogger.de) mit dem ich arbeite, bietet dem Schreibenden die Möglichkeit zu sehen, mit welchen Suchanfragen Surfer bei seinem Blog gelandet sind.
Dieser Artikel führt im Juli 2008 mit 144 Lesern. Obwohl er gar nicht so interessant ist.
In diesem Fall sind es in letzter Zeit (bzw. seit dem ich diese Möglichkeit entdeckt habe) sehr oft Suchanfragen nach HSU Probe, Mathe Probe, Deutsch Probe. Die Nachfrage für Beispielproben zum Üben scheint ziemlich hoch zu sein. Da ich die Proben meiner Kinder scanne, wenn sie sie mitbringen, plane ich in den nächsten Monaten diese Dateien als PDF ins Netz zu stellen. Im Moment möchte ich es noch nicht machen, die Lehrerinnen könnten ja eine von ihnen erstellte Probe wieder erkennen und sich nicht darüber freuen.
Ja, das Thema Gemeinde hatten wir schon. Am Anfang des Schuljahres. Auch das Thema Wasser (1), Münchner Stadtgeschichte, bzw. Wasser (2) - Wassergewinnung. Aber leider wage ich es noch nicht die Proben ins Netz zu stellen.
Nachtrag:
Tja, das habe ich mir inzwischen nochmal überlegt. Möglicherweise kommt jemand auf Idee, die Veröffentlichung von Proben als Copyright Verletztung zu sehen.
Nachtrag 2: im Dezember 2008 wurde dieser an sich fade Beitrag 245 mal gelesen. Die Suche im Internet nach Vorlagen zu Proben geht wohl weiter. Bayrische Eltern, lasst euch nochmal sagen - Kinder in anderen Bundesländern müssen weit weniger leisten um in der Schule gute Noten zu bekommen. Sie werden deswegen auch nicht gleich in der 4.Klasse aussortiert, wenn sie dann noch nicht ganz so weit sind.
Dieser Artikel führt im Juli 2008 mit 144 Lesern. Obwohl er gar nicht so interessant ist.
In diesem Fall sind es in letzter Zeit (bzw. seit dem ich diese Möglichkeit entdeckt habe) sehr oft Suchanfragen nach HSU Probe, Mathe Probe, Deutsch Probe. Die Nachfrage für Beispielproben zum Üben scheint ziemlich hoch zu sein. Da ich die Proben meiner Kinder scanne, wenn sie sie mitbringen, plane ich in den nächsten Monaten diese Dateien als PDF ins Netz zu stellen. Im Moment möchte ich es noch nicht machen, die Lehrerinnen könnten ja eine von ihnen erstellte Probe wieder erkennen und sich nicht darüber freuen.
Ja, das Thema Gemeinde hatten wir schon. Am Anfang des Schuljahres. Auch das Thema Wasser (1), Münchner Stadtgeschichte, bzw. Wasser (2) - Wassergewinnung. Aber leider wage ich es noch nicht die Proben ins Netz zu stellen.
Nachtrag:
Tja, das habe ich mir inzwischen nochmal überlegt. Möglicherweise kommt jemand auf Idee, die Veröffentlichung von Proben als Copyright Verletztung zu sehen.
Nachtrag 2: im Dezember 2008 wurde dieser an sich fade Beitrag 245 mal gelesen. Die Suche im Internet nach Vorlagen zu Proben geht wohl weiter. Bayrische Eltern, lasst euch nochmal sagen - Kinder in anderen Bundesländern müssen weit weniger leisten um in der Schule gute Noten zu bekommen. Sie werden deswegen auch nicht gleich in der 4.Klasse aussortiert, wenn sie dann noch nicht ganz so weit sind.
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Sonntag, 24. Februar 2008
Sonntag und schönstes Wetter
4.klassebayern, 15:13h
Dieses Wochenende, 23. und 24. Februar ist in München schönstes Frühlingswetter. Eines meiner Kinder möchte sich mit einer Freundin verabreden, zum Rausgehen, Spielen, Eis essen.
Die Freundin muss noch lernen. Deutsch-Grammatik, die neuen 'Lernwörter', ein Vortrag über den Inhalt eines Artikels aus einer Zeitung...
So sieht der Alltag aus in der vierten in Bayern. Geht das eigentlich so weiter, wenn die Kinder aufs Gymnasium gehen? Wie ist es auf den Realschulen?
Die Freundin muss noch lernen. Deutsch-Grammatik, die neuen 'Lernwörter', ein Vortrag über den Inhalt eines Artikels aus einer Zeitung...
So sieht der Alltag aus in der vierten in Bayern. Geht das eigentlich so weiter, wenn die Kinder aufs Gymnasium gehen? Wie ist es auf den Realschulen?
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Donnerstag, 21. Februar 2008
Die Zwischenzeugnisse
4.klassebayern, 09:35h
Unsere Zwischenzeugnisse waren zufriedenstellend. Die Noten besser als das, was ich aus den mir bekannten Noten, also den schriftlichen, errechnen konnte.
Es zeigt sich aber, dass sich gegebenfalls doch der 'Kampf' um jede Note lohnt.
Im Fach Deutsch werden besonders viele Noten gemacht, aufgeteilt in die folgende Proben-Typen: Diktat, Aufsatz, Leseprobe (hier wird ein Text gelesen und dazu Fragen beantwortet, Synonyme für bestimmte Wörter gesucht), und Grammatik. Es ist durchaus möglich, dass ein Schüler in Aufsatz, Diktat, Leseprobe gut ist, aber keine Lust auf die theoretische Grammatik hat und sich die 4.Fälle nicht merkt. Es kann auch sein, dass ein Schüler Aufsätze gar nicht mag, im Lesen nicht so gut ist, aber die Grammatik leicht abspeichert.
In Deutsch haben LehrerInnen auch den größten Ermessensspielraum. Im Aufsatz selbstverständlich, aber auch in der Bewertung von Fehlern in Diktaten.
Ein Beispiel:
Unter das Diktat wird seit Jahren von den Kindern selbst geschrieben:
Fehler:
Note:
Unterschrift:
In einem 4-Klässlerdiktat ist das "r" von "Unter" etwas undeutlich geraten. An sich müsste der Lehrer wissen, dass das Kind sonst Unterschrift richtig schreibt. Darüberhinaus ist das Wort nicht wirklich Teil des Diktats. Aber: Das undeutliche "r" ist der
1. Fehler.
2. Fehler: ein zusammengesetztes Nomen, wie "Schneesturm". Der zweite Teil (Sturm) wird vom Kind wegen eines Schreibfehlers durchgestrichen, während der erste stehen bleibt. Sturm wird richtig (und klein) dahinter geschrieben. Nicht gemacht wurde der Verbindungstrich zwischen Schnee - und -sturm. An sich würde man erkennen, dass das Kind weiß, dass dieses Wort zusammen geschrieben wird.
3. Fehler: ein aus Nomen und Adjektiv zusammengesetztes Adjektiv, wie "wasserabweisend" wird groß geschrieben. Bei diesem Kind ist es klar, dass es nur ein Flüchtigkeitsfehler ist, denn das Kind beherrscht Groß- und Kleinschreibung gut. Ok, das ist ein richtiger Fehler, finden auch die Eltern.
Nach Einschätzung der Lehrerin: 3 Fehler, Note 2.
Nach Einschätzung der Eltern: 1 Fehler, Note 1.
Was soll's, dachten die Eltern im Herbst. Eine 2 ist gut. Gut genug. Jedoch, als sie im Zwischenzeugnis sehen, dass die Note des Kindes zwischen 2 und 3 steht, und eine Drei das Kind von der Eignung fürs Gymnasium auf eine Eignung für die Hauptschule verschieben würde (weil: Mathe und Deutsch 3) bzw. in die mehrtägige Prüfungshölle des "Probeunterrichts" (für die Realschule!), finden sie die "Was soll's - eine Zwei ist gut"-Haltung nicht mehr richtig.
Ab jetzt gilt daher: jede Note wird in Frage gestellt, wenn die Eltern eine andere Ansicht haben.
Unerfreuliche Nebenwirkungen: noch weniger Zeit und Energie für den Job (siehe Beitrag "das Schulsystem als Karriere-Nachteil").
Das möchten die Eltern auch als Tipp weitergeben: Jede Note in Frage stellen, wenn die Benotung zu streng wirkt. Im Moment der Benotung mag es unwichtig erscheinen, für den Durchschnitt kann es sehr wichtig sein und dem Kind viel Stress (z.B. der sogenannte Probeunterricht) ersparen.
LehrerInnen, die undeutlich geschriebene Buchstaben als Fehler bewerten, haben dafür eine Standard-Begründung (das habe ich aus mehreren Schulen gehört, wie vieles, was ich hier schreibe):
Später werden die Kinder noch strengere LehrerInnen haben. Es ist eine erzieherische Maßnahme, sie zu ordentlicher Schrift zu zwingen, die den Kindern im späteren Leben hilft. Ok, kann man ggf. so akzeptieren. Ordentliche Schrift ist gut für die Leser und für's Leben
Aber: seltsam, dass diese erzieherische Maßnahme so oft in Proben eingesetzt wird, viel seltener bei Hausaufgaben oder bei in der Schule geschriebenen Texten.
Ok, ein/e LehrerIn wird sagen: so viele Kinder - so wenig Zeit. Zum Thema Lehrermangel - große Klassen ein anderes Mal.
Es zeigt sich aber, dass sich gegebenfalls doch der 'Kampf' um jede Note lohnt.
Im Fach Deutsch werden besonders viele Noten gemacht, aufgeteilt in die folgende Proben-Typen: Diktat, Aufsatz, Leseprobe (hier wird ein Text gelesen und dazu Fragen beantwortet, Synonyme für bestimmte Wörter gesucht), und Grammatik. Es ist durchaus möglich, dass ein Schüler in Aufsatz, Diktat, Leseprobe gut ist, aber keine Lust auf die theoretische Grammatik hat und sich die 4.Fälle nicht merkt. Es kann auch sein, dass ein Schüler Aufsätze gar nicht mag, im Lesen nicht so gut ist, aber die Grammatik leicht abspeichert.
In Deutsch haben LehrerInnen auch den größten Ermessensspielraum. Im Aufsatz selbstverständlich, aber auch in der Bewertung von Fehlern in Diktaten.
Ein Beispiel:
Unter das Diktat wird seit Jahren von den Kindern selbst geschrieben:
Fehler:
Note:
Unterschrift:
In einem 4-Klässlerdiktat ist das "r" von "Unter" etwas undeutlich geraten. An sich müsste der Lehrer wissen, dass das Kind sonst Unterschrift richtig schreibt. Darüberhinaus ist das Wort nicht wirklich Teil des Diktats. Aber: Das undeutliche "r" ist der
1. Fehler.
2. Fehler: ein zusammengesetztes Nomen, wie "Schneesturm". Der zweite Teil (Sturm) wird vom Kind wegen eines Schreibfehlers durchgestrichen, während der erste stehen bleibt. Sturm wird richtig (und klein) dahinter geschrieben. Nicht gemacht wurde der Verbindungstrich zwischen Schnee - und -sturm. An sich würde man erkennen, dass das Kind weiß, dass dieses Wort zusammen geschrieben wird.
3. Fehler: ein aus Nomen und Adjektiv zusammengesetztes Adjektiv, wie "wasserabweisend" wird groß geschrieben. Bei diesem Kind ist es klar, dass es nur ein Flüchtigkeitsfehler ist, denn das Kind beherrscht Groß- und Kleinschreibung gut. Ok, das ist ein richtiger Fehler, finden auch die Eltern.
Nach Einschätzung der Lehrerin: 3 Fehler, Note 2.
Nach Einschätzung der Eltern: 1 Fehler, Note 1.
Was soll's, dachten die Eltern im Herbst. Eine 2 ist gut. Gut genug. Jedoch, als sie im Zwischenzeugnis sehen, dass die Note des Kindes zwischen 2 und 3 steht, und eine Drei das Kind von der Eignung fürs Gymnasium auf eine Eignung für die Hauptschule verschieben würde (weil: Mathe und Deutsch 3) bzw. in die mehrtägige Prüfungshölle des "Probeunterrichts" (für die Realschule!), finden sie die "Was soll's - eine Zwei ist gut"-Haltung nicht mehr richtig.
Ab jetzt gilt daher: jede Note wird in Frage gestellt, wenn die Eltern eine andere Ansicht haben.
Unerfreuliche Nebenwirkungen: noch weniger Zeit und Energie für den Job (siehe Beitrag "das Schulsystem als Karriere-Nachteil").
Das möchten die Eltern auch als Tipp weitergeben: Jede Note in Frage stellen, wenn die Benotung zu streng wirkt. Im Moment der Benotung mag es unwichtig erscheinen, für den Durchschnitt kann es sehr wichtig sein und dem Kind viel Stress (z.B. der sogenannte Probeunterricht) ersparen.
LehrerInnen, die undeutlich geschriebene Buchstaben als Fehler bewerten, haben dafür eine Standard-Begründung (das habe ich aus mehreren Schulen gehört, wie vieles, was ich hier schreibe):
Später werden die Kinder noch strengere LehrerInnen haben. Es ist eine erzieherische Maßnahme, sie zu ordentlicher Schrift zu zwingen, die den Kindern im späteren Leben hilft. Ok, kann man ggf. so akzeptieren. Ordentliche Schrift ist gut für die Leser und für's Leben
Aber: seltsam, dass diese erzieherische Maßnahme so oft in Proben eingesetzt wird, viel seltener bei Hausaufgaben oder bei in der Schule geschriebenen Texten.
Ok, ein/e LehrerIn wird sagen: so viele Kinder - so wenig Zeit. Zum Thema Lehrermangel - große Klassen ein anderes Mal.
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Mittwoch, 23. Januar 2008
Klasse applaudiert den Einser-Schülern
4.klassebayern, 17:04h
GrundschullehrerInnen in München halten die Schüler zum Applaudieren an, wenn sie benotete Arbeiten verteilen und den wenigen Erfolgreichen eine Eins zurückgeben. "Aber nur bei schweren Arbeiten", sagt das Kind. (Wenn zu viele eine Eins bekommen, ist es ja witzlos, was?)
Das sind LehrerInnen, die auf Elternabenden behaupten, sie fänden das Schulsystem auch nicht gut, fänden die Sortierung der Kinder zu früh usw.
Applaus zieht eine Trennlinie - zwischen Bewunderern und Bewunderten. So gewöhnen sich die nicht ganz so Guten früh ans Bewundern, Hinaufschauen, ans Akzeptieren, dass es Überlegene gibt, denen man später gerne dient und gehorcht. Die Bewunderten erfahren, dass sie besser sind, mehr wert sind, herabschauen dürfen und Dank verlangen können.
Leider gibt es sehr viele Fähigkeiten und Begabungen, die in den Schulen nie bewertet, bewundert und gefördert werden. Dann müssen sie ja minderwertig sein, diese Fähigkeiten. Komisch nur, dass sie im echten Leben oft sehr wichtig sind.
Das sind LehrerInnen, die auf Elternabenden behaupten, sie fänden das Schulsystem auch nicht gut, fänden die Sortierung der Kinder zu früh usw.
Applaus zieht eine Trennlinie - zwischen Bewunderern und Bewunderten. So gewöhnen sich die nicht ganz so Guten früh ans Bewundern, Hinaufschauen, ans Akzeptieren, dass es Überlegene gibt, denen man später gerne dient und gehorcht. Die Bewunderten erfahren, dass sie besser sind, mehr wert sind, herabschauen dürfen und Dank verlangen können.
Leider gibt es sehr viele Fähigkeiten und Begabungen, die in den Schulen nie bewertet, bewundert und gefördert werden. Dann müssen sie ja minderwertig sein, diese Fähigkeiten. Komisch nur, dass sie im echten Leben oft sehr wichtig sind.
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Samstag, 12. Januar 2008
Läuse-Frei
4.klassebayern, 22:32h
Seit Monaten gehen an der Grundschule Läuse um.
Wer keine Kinder (mehr) hat, findet Läuse wahrscheinlich peinlich und ekelig, de facto ist der Lausbefall in Kindergärten und Schulen schon lange wieder 'normal'.
Wie auch immer, am Donnerstag habe ich Nissen auf den von mir betreuten Kinderköpfen entdeckt. Nicht viele und ohne das typische Nackenkratzen, dass oft zur Entdeckung des Befalls führt. Daher bin ich guter Hoffnung, dass die Laus erst vormittags beim Sportunterricht den Gastgeber gewechselt hat.
Den Kindern bescheren die Läuse-Eier eine langes Wochenende - ein Vier-Tage-Wochenende. Wie praktisch, so können sie nebenbei für die Probe, die am Freitag geschrieben werden sollte und die Probe in der kommenden Woche länger und intensiver zuhause üben. In Bayern geht doch nix über den häuslichen Intensiv-Unterricht. Übrigens, eins der Kinder hat gar keine Nissen oder Läuse. Ist trotzdem sicherheitshalber mal zuhause geblieben. Die Läuseplage muss ja mal ein Ende haben. Bei dem Schulbetrieb unterstützte ich das Zuhause-Bleiben doch gerne. Ich überlege schon, ob wir den Lausbefall später im Jahr nochmal wiederholen und laaange ausdehnen.
Wer keine Kinder (mehr) hat, findet Läuse wahrscheinlich peinlich und ekelig, de facto ist der Lausbefall in Kindergärten und Schulen schon lange wieder 'normal'.
Wie auch immer, am Donnerstag habe ich Nissen auf den von mir betreuten Kinderköpfen entdeckt. Nicht viele und ohne das typische Nackenkratzen, dass oft zur Entdeckung des Befalls führt. Daher bin ich guter Hoffnung, dass die Laus erst vormittags beim Sportunterricht den Gastgeber gewechselt hat.
Den Kindern bescheren die Läuse-Eier eine langes Wochenende - ein Vier-Tage-Wochenende. Wie praktisch, so können sie nebenbei für die Probe, die am Freitag geschrieben werden sollte und die Probe in der kommenden Woche länger und intensiver zuhause üben. In Bayern geht doch nix über den häuslichen Intensiv-Unterricht. Übrigens, eins der Kinder hat gar keine Nissen oder Läuse. Ist trotzdem sicherheitshalber mal zuhause geblieben. Die Läuseplage muss ja mal ein Ende haben. Bei dem Schulbetrieb unterstützte ich das Zuhause-Bleiben doch gerne. Ich überlege schon, ob wir den Lausbefall später im Jahr nochmal wiederholen und laaange ausdehnen.
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Freitag, 14. Dezember 2007
Noten und Motivation
4.klassebayern, 10:15h
Die Kinder haben einen Englisch-Test zurückbekommen. Englisch wird in der bayerischen Grundschule noch nicht benotet, aber nur zur Info für die Kinder und die Eltern dann doch benotet.
Beim Ansehen der Tests bin ich mal wieder erstaunt, wie viel die Kinder schon können. Sie können die Wörter Igel, Schmetterling, Maus, Katze, Eisbär und Schlange, Wüste, Ozean, Dschungel, Berge, Wald ins Englische übersetzen. Ohne extra geübt zu haben, einfach so. Drei Viertel der englischen Wörter sind sogar richtig geschrieben, bei dem Rest fehlt hier und da ein Buchstabe.
OK, und das wäre eine Drei.
Meine Güte, frage ich mich, haben die hiesigen Pädagogen noch nie was davon gehört, dass eine (sehr) gute Note den Lernenden motiviert, mehr Spaß bringt und daraus eine bessere Leistung erzeugt wird? Und wissen sie nicht, wie wichtig es ist, dass die Kinder eine neues Fach 'lieben' lernen, um ihnen nicht gleich von Anfang an die Lust am Lernen zu vermiesen?
Warum wird nicht wenigstens in einem Fach, dass noch nicht mal offiziell benotet wird, nicht für denn Übertritt zählt, eine kleines Erfolgserlebnis gewährt?
Übrigens, dieser Test muss nicht von den Eltern unterschrieben werden. Eins meiner Kinder erzählte mir, dass ein Mitschüler eine Fünf hatte - "aber nicht der Mutter weitersagen". Er wird sicher mit einem guten Gefühl nächstes Jahr in den Englisch (oder Latein) Unterricht gehen - es ist einer, der aufs Gymnasium soll - möglicherweise einer von denen, die Aufsätze auswendig lernen.
Ich mache mir täglich Gedanken übers Umziehen, raus aus Bayern.
Beim Ansehen der Tests bin ich mal wieder erstaunt, wie viel die Kinder schon können. Sie können die Wörter Igel, Schmetterling, Maus, Katze, Eisbär und Schlange, Wüste, Ozean, Dschungel, Berge, Wald ins Englische übersetzen. Ohne extra geübt zu haben, einfach so. Drei Viertel der englischen Wörter sind sogar richtig geschrieben, bei dem Rest fehlt hier und da ein Buchstabe.
OK, und das wäre eine Drei.
Meine Güte, frage ich mich, haben die hiesigen Pädagogen noch nie was davon gehört, dass eine (sehr) gute Note den Lernenden motiviert, mehr Spaß bringt und daraus eine bessere Leistung erzeugt wird? Und wissen sie nicht, wie wichtig es ist, dass die Kinder eine neues Fach 'lieben' lernen, um ihnen nicht gleich von Anfang an die Lust am Lernen zu vermiesen?
Warum wird nicht wenigstens in einem Fach, dass noch nicht mal offiziell benotet wird, nicht für denn Übertritt zählt, eine kleines Erfolgserlebnis gewährt?
Übrigens, dieser Test muss nicht von den Eltern unterschrieben werden. Eins meiner Kinder erzählte mir, dass ein Mitschüler eine Fünf hatte - "aber nicht der Mutter weitersagen". Er wird sicher mit einem guten Gefühl nächstes Jahr in den Englisch (oder Latein) Unterricht gehen - es ist einer, der aufs Gymnasium soll - möglicherweise einer von denen, die Aufsätze auswendig lernen.
Ich mache mir täglich Gedanken übers Umziehen, raus aus Bayern.
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Dienstag, 11. Dezember 2007
Es wird geübt zuhaus - und wie?!
4.klassebayern, 10:11h
Eine Grundschulleiterin soll gesagt haben, sie wäre überrascht, dass die Eltern zuhause mit den Kindern lernen. 4.Klässler-Eltern, wohl gemerkt. Soll das ein Witz sein?
Und wie geübt wird - einige Eltern setzen auf das Erfolgskonzept: ich lade mir Proben (Tests) aus dem Internet runter und lasse die Kinder diese machen.
Sogar bei Aufsätzen soll das geschehen: "Aha, nächstes Mal ein Erlebnisaufsatz, da suchen wir was, und dann lernst du den auswendig.." Oder was?
Und wie geübt wird - einige Eltern setzen auf das Erfolgskonzept: ich lade mir Proben (Tests) aus dem Internet runter und lasse die Kinder diese machen.
Sogar bei Aufsätzen soll das geschehen: "Aha, nächstes Mal ein Erlebnisaufsatz, da suchen wir was, und dann lernst du den auswendig.." Oder was?
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Donnerstag, 25. Oktober 2007
Finde und erfinde
4.klassebayern, 10:21h
Während bei den SchülerInnen schon wenige kleine Fehler oder Eigenheiten im Schriftbild als Fehler angerechnet werden - was die Note schnell verschlechtern, gibt es bei von LehrerInnen geschriebenen Texten - zum Teil in den Probeaufgaben erstaunlich Ungenauigkeiten. Fehler, eher.
Ein Beispiel:
Erfinde jeweils fünf 1-, 2-, 3-silbige Wörter!
Gemeint war: Finde entsprechende Wörter.
Ein erfundener Ortsname wie 'Pupshausen' hat zwar 3 Silben, ist aber falsch. Er wurde ja erfunden, nicht gefunden - stimmt's?
Ich rege mich generell nicht über Flüchtigkeitsfehler auf, aber warum wird von den Kindern in einer Testsituation erwartet, keine Fehler zu machen - wenn sie sehr gut sein wollen, wenn von den Lehrkräften nicht erwartet wird, die Aufgaben für eine benotete Arbeit fehlerfrei und unmissverständlich zu verfassen? Ist die Bewertungsskala denn angemessen?
Ein Beispiel:
Erfinde jeweils fünf 1-, 2-, 3-silbige Wörter!
Gemeint war: Finde entsprechende Wörter.
Ein erfundener Ortsname wie 'Pupshausen' hat zwar 3 Silben, ist aber falsch. Er wurde ja erfunden, nicht gefunden - stimmt's?
Ich rege mich generell nicht über Flüchtigkeitsfehler auf, aber warum wird von den Kindern in einer Testsituation erwartet, keine Fehler zu machen - wenn sie sehr gut sein wollen, wenn von den Lehrkräften nicht erwartet wird, die Aufgaben für eine benotete Arbeit fehlerfrei und unmissverständlich zu verfassen? Ist die Bewertungsskala denn angemessen?
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Montag, 22. Oktober 2007
der ganz normale Wahnsinn
4.klassebayern, 17:32h
Der Nachmittag besteht daraus, die Kinder zu zwingen, Hausaufgaben zu machen und zusätzlich zu üben - dass, was sie nicht so gut können, und meistens auch nicht so mögen.
Übrigens, auch Kinder, die nicht grundsätzlich störrisch die Hausaufgaben verweigern, machen gerne etwas anderes vorher. Wenn sich das zu lange hinzieht, ist später keine Zeit mehr zusammen etwas schönes zu machen. Wenn eines von mehreren Kinder an einem Tag 'bockt', ist der Tag für alle hinüber.
Manchmal machen die Kinder ihre Aufgaben alleine, und auch richtig. Aber nicht immer. Manchmal werden die Eltern sauer, weil sie dem Kind schon wieder das gleiche Erklären müssen. Manchmal gibt es deswegen Streit, miese Stimmung oder Tränen.
Das ist nicht nur bei uns so, ich höre es oft. Es gab Wochen, in denen keine Zeit war, unter der Woche 'was schönes' mit den Kindern zu machen.
Ich sehe die Nachbarin mit den Kleinkindern, die noch Zeit hat, mit ihnen zu lachen. 'Die Grundschulmutter' (ggf. auch der Vater) fühlen sich ausgelagt, traurig, überanstrengt. Immer muss man die Kinder antreiben.
Eine Über-Soccer-Mom bin ich übrigens nicht, auch nicht die Freundinnen, Kolleginnen, die in der gleichen Situation sind. Zuhause, am Nachmittag muss das Programm durchgehalten werden. Essen, Pause, Hausaufgaben, Üben, - ein bischen Entspannung für Eltern und Kinder - oder nur die Kinder, wenn man mehr als eins hat - Abendessen - bitte nicht zu spät, sonst sind die Kinder müde und unkonzentriert. Jetzt schnell ins Bett, keine Zeit für ein gemeinsames Spiel.
Ich erzähle nicht von G8, sondern von Grundschule 3. und 4. Klasse in München. Von Eltern, die keine hochgeschraubten Erwartungen an die Kinder haben, und, was die Schulfächer betrifft, durchschnittlich begabte Kinder.
Arbeiten die Eltern auch am Nachmittag - was ja eigentlich normal ist, die Kinder in einer Betreuung, wird es noch enger. Die zu erledigenen Hausaufgaben sind zu viele, um sie in einer nicht ganz ruhigen Gruppe in einer Stunde machen zu können - es zieht sich hin, der schöne Garten der Betreuung kann kaum genutzt werden. Die Lehrerinnen geben Aufgaben auf, deren Länge für zuhause betreute Kinder mit nicht mehr als max. einem Geschwister zugeschnitten sind.
Wenn die Zeit nicht reicht, sagt die Lehrerin, dann ist die Betreuung schlecht. Und dann? Eine andere gibt es nicht, die Alternative ist weniger arbeiten.
Übrigens, auch Kinder, die nicht grundsätzlich störrisch die Hausaufgaben verweigern, machen gerne etwas anderes vorher. Wenn sich das zu lange hinzieht, ist später keine Zeit mehr zusammen etwas schönes zu machen. Wenn eines von mehreren Kinder an einem Tag 'bockt', ist der Tag für alle hinüber.
Manchmal machen die Kinder ihre Aufgaben alleine, und auch richtig. Aber nicht immer. Manchmal werden die Eltern sauer, weil sie dem Kind schon wieder das gleiche Erklären müssen. Manchmal gibt es deswegen Streit, miese Stimmung oder Tränen.
Das ist nicht nur bei uns so, ich höre es oft. Es gab Wochen, in denen keine Zeit war, unter der Woche 'was schönes' mit den Kindern zu machen.
Ich sehe die Nachbarin mit den Kleinkindern, die noch Zeit hat, mit ihnen zu lachen. 'Die Grundschulmutter' (ggf. auch der Vater) fühlen sich ausgelagt, traurig, überanstrengt. Immer muss man die Kinder antreiben.
Eine Über-Soccer-Mom bin ich übrigens nicht, auch nicht die Freundinnen, Kolleginnen, die in der gleichen Situation sind. Zuhause, am Nachmittag muss das Programm durchgehalten werden. Essen, Pause, Hausaufgaben, Üben, - ein bischen Entspannung für Eltern und Kinder - oder nur die Kinder, wenn man mehr als eins hat - Abendessen - bitte nicht zu spät, sonst sind die Kinder müde und unkonzentriert. Jetzt schnell ins Bett, keine Zeit für ein gemeinsames Spiel.
Ich erzähle nicht von G8, sondern von Grundschule 3. und 4. Klasse in München. Von Eltern, die keine hochgeschraubten Erwartungen an die Kinder haben, und, was die Schulfächer betrifft, durchschnittlich begabte Kinder.
Arbeiten die Eltern auch am Nachmittag - was ja eigentlich normal ist, die Kinder in einer Betreuung, wird es noch enger. Die zu erledigenen Hausaufgaben sind zu viele, um sie in einer nicht ganz ruhigen Gruppe in einer Stunde machen zu können - es zieht sich hin, der schöne Garten der Betreuung kann kaum genutzt werden. Die Lehrerinnen geben Aufgaben auf, deren Länge für zuhause betreute Kinder mit nicht mehr als max. einem Geschwister zugeschnitten sind.
Wenn die Zeit nicht reicht, sagt die Lehrerin, dann ist die Betreuung schlecht. Und dann? Eine andere gibt es nicht, die Alternative ist weniger arbeiten.
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