Samstag, 8. März 2008
Verwirrung nach den Info-Abenden
Vergangene Woche war ich auf zwei Info-Abenden an Gymnasien, die im Münchner Norden liegen. Von weiteren Info-Abenden hörte ich von einer Kollegin.

Erstaunen und neue Verwirrung machte sich in mir breit: Mehrere Gymnasien teilen die neuen Schüler im Deutschunterricht in zwei Gruppen, die dann nur 15 Schüler statt ca. 30 haben, um Defizite in Deutsch auszugleichen. Das klingt ja wunderbar, denke ich einerseits, meinen Kindern würde das sicher gut tun. Andererseits, wundere ich mich, wie Kinder mit Defiziten in Deutsch es ans Gymnasium schaffen. Auf 'unserer' Grundschule klappt das nicht, außer jemand wäre ggf. der totale Mathe-Überflieger.

Sind die Anforderungen an anderen Grundschulen nicht so hoch??? Ist es nur 'unsere' vermaldeite Sprengelschule, an der der Wahnsinn von Eltern und Lehrern regiert??? Wie um Himmels Willen bekomme ich das raus?

Die LehrerInnen der Gymnasien sagten klipp und klar, dass die Kinder, die von verschiedenen Grundschulen kommen, in Deutsch (und Englisch) einen sehr unterschiedlichen Wissensstand haben, Deutsch mehr oder weniger beherrschen. Eine Lehrerin sagte, manchen Kindern müsse sie erst das Lesen beibringen. (Info aus zweiter Hand).

Wie kann es sein, dass bei dem Bewertungssystem, dass ich kenne, ein Kind es aufs Gymnasium schafft?
Bin ich jetzt neidisch, weil meine nicht auf so einer 'leichten' Grundschule sind? Rege ich mich auf, weil nicht alle Kinder gleiche Chancen bekommen, wenn unterschiedlich bewertet wird (das wird es ja schon in meinen zwei Klassen)? Kann es mir egal sein, weil ich sowieso das Konzept für falsch halte, nach nur einem Jahr mit einer zweiten Fremdsprache anzufangen?

Verwirrung, wie gesagt.

Letztendlich bräuchte ich eine objektive Beurteilung einer pädagogischen Fachkraft zu den Fähigkeiten meiner Kinder. Nicht einer von der Schule, die wie ein Wachhund die Ehre dieser Grundschule verteidigt.

Erfreulich ist, dass die RektorInnen der Gymnasien auf den Info-Abenden individuelle Beratung auf Terminabsprache anbieten. Das werde ich wohl wahrnehmen - wäre gerade nur nicht die intensivste Zeit des Jahres in meiner Branche, verflixt.

Beneidenswert sind die schönen Mensen, die die Gymnasien hingestellt bekamen - falls meine Kinder, oder eines meiner Kinder auf die Realschule gehen, werden sie in Souterrainräumen essen, mit großen Vorhängen 'verschönert'. Von Salatbar kann da keine Rede sein. Ungefragt zuckt die Realschul-Mathe-Lehrerin resigniert mit den Schultern - Gelder für Um- oder Neubauten gibt es zurzeit nur für die Gymnasien, um das G8 erträglicher zu machen

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