Freitag, 4. April 2008
Schulanmeldung in München
Heute war Anmeldungstag an den Grundschulen, meine Kinder hatten früher Schule aus.

Beim Mittagessen fällt mir kurz die freudige Anspannung ein, der Stolz der Kinder und der Eltern, dass die Kleinen jetzt Grundschüler werden.

Nach den Erfahrungen meiner Zwillinge tun mir jetzt schon die neuen Kleinen leid, die in das Quälsystem eingezogen werden.

Warum klappt es in diesem reichen Land (Deutschland) voller gut ausgebildeter Leute nicht, den Kinder auf eine positive, zwang- und knebelfreie Art lernen zu lassen?

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Die Brigitte - zum Thema Schule
Beim Zahnarzt entdecke ich in der Brigitte das "Dossier: Schule". Die Ausgabe ist vom 12.3.08. Ein bisschen spät gesehen, aber solche Magazine kaufen ich fast nie. Jetzt muss ich wohl mal in die Stadtbibliothek nachlesen.

Der Tenor: die Schulen in Deutschland sind nicht gut, so geht's nicht weiter. Die Kritik bezieht sich in der B. selbstredend nicht nur auf Bayern.

Teile der Artikel gibt's auch im Internet:
http://www.brigitte.de/frau/familie/g8-erfahrungen/index.html

Was ich im Internet leider nicht fand, ist eine interessante Seite mit Kinder-Fotos, mit Namen und akademischen Titeln. Dazu die Empfehlungen nach der Grundschulzeit - Hauptschule, Realschule, Realschule usw. Leute, die jetzt 30 - 40 sind. Jede Menge akademische Titel bei Leuten, die nicht auf dem Gymnasium waren, oder jedenfalls nicht ab der 5.ten.

Was fehlt sind die umgekehrten Beispiele: Empfehlung Gymnasium, Abschluß Mittlere Reife, oder Abitur, aber keine akademischen Titel. Naja, das gibt's ja zuhauf, solche kennt doch jeder (?)

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Und wieder Artikel in der SZ
Auch heute nimmt das Thema Schule in Bayern in der SZ die erste Seite des Bayern- und des München-Teils ein.

Der Titel "Kleinere Klassen - für München eine Utopie". Das es zu wenig Platz gibt in den Schulen haben wir 4.-Klässler-Eltern schon mitgekriegt. Bei einigen herrscht deswegen Panik - kommt mein Kind auf die von uns gewünschte Schule? Und wieder kann ich mich nur fragen, warum der Staat so achtlos mit seinen Kindern umgeht - die Ansprüche sind sehr hoch, die Klassen zu voll. Wie soll das Lernen da gut funktionieren? Leute, zum Lernen motiviert man nicht durch Zwang!

Interessant ist auch die Debatte um die einzige Gesamtschule Münchens: Die Stadt will dort eine gymnasiale Oberstufe einrichten. Das bayr. Ministerium "bewertete die Pläne als nicht umsetzbar, weil die Gesamtschule eine 'Schule der besonderen Art' in Bayern sei." (SZ, 3.4.08, S. 53) Lachhafte Begründung.

Auf der gleichen Seite unten ein Interview mit Isabell Zacharias, Vorsitzende des Bay. Elternverbandes BEV. (Ich meine doch, dieser Name wäre auch meiner Stadtratsliste zu finden gewesen - oder war's der Bezirksrat?)
Sie sagt:" Ich hoffe, dass wir in München künftig nur noch eine Schulart haben werden, in die die Schüler ... bis zur Mittleren Reife gehen werden..."

Bei der Reaktion auf die Oberstufe an der Willy-Brandt-Gesamtschule nicht zu erwarten, naja, vielleicht in 100 Jahren.

Und sie rät Eltern "ihr Kind in den Arm [zu] nehmen und [zu] lieben." Das habe ich dann gleich mal mit meinem Problem-Kindchen gemacht.
Den Satz würde ich so erweitern "das Kind in den Arm nehmen und das Weite suchen, wenn man es liebt."

Hier der Link zum München-Teil:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/235/166756/

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