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Montag, 31. März 2008
Veraltetes Geschlechter-Denken in den Schulen!
4.klassebayern, 11:36h
Noch vor den Osterferien, die ich ausnahmsweise mal nur mit Arbeit und nicht mit Schulkram verbracht habe,
erschreckten mich die Aussagen von Lehrern und Lehrerinnen an Info-Abenden und einem Tag der Offenen Tür.
In vorbereiteten Vorträgen heißt es natürlich, wir achten auf Gender-Gerechtigkeit, naturwissenschaftlicher Unterricht in nach Geschlecht getrennten Gruppen usw. Wenn die Lehrer und Lehrerinnen dann so spontan dahin plaudern, kommen die eigentlich veralteten Ansichten zum Vorschein:
Ein junger (max. 30) Realschul-Lehrer, beim Zeigen der Schulküche, in der er selbst mit Jungs einfache Sachen bruzelt und dann ist, zu einer Schülerin: "Mädchen können doch sowieso kochen." War natürlich nett gemeint. Aber: so ein Schmarrn! Und man erwartet auch, dass junge Männer, oder Jungs, die in zehn Jahren jungen Männer sind, sich mehr Kochkünste aneignen wollen als ein Spiegelei. Zumal die Realschüler ggf. eine Kochlehre machen könnten.
Eine Gymnasial-Chemielehrerin, die selber überhaupt nicht nach der Standard-Frauen-Rolle zu leben schien, in einer Demostunde in Natur und Technik, zum Publikum am Tag der offenen Tür: "Kalkstopp, die Mütter kennen das, die tun das in die Spülmaschine". Ne, hör mal, so was können doch auch Väter, gute Frau. Sie war etwas älter als der Realschul-Lehrer, müsste also noch den Gleichstellungs-Diskurs seit den 1970er/1980er miterlebt haben. Übrigens, das passiert an einem Mädchen-Gymnasium. Wo man, wenn überhaupt, die Mädchen hinschickt, damit sie von Rollenzuschreibungen ungestört in den Naturwissenschaften besser lernen können.
Armes Bayern - so etwas habe ich in den acht Jahren Schulzeit meines Ältesten in NRW nie erlebt.
Übrigens, fällt mir wieder ein, wurde ich auch schon an der hiesigen Grundschule von solchen Aussagen geschockt. Eine Lehrerin sagte zu mir: "Die Mädchen sind ja doch schwächer als die Jungs." Was bei GrundschülerInnen einfach nicht wahr ist. Da gibt es solche und solche.
Der Hintergrund: Meine Kinder beschwerten sich, dass sie Ärger bekämen, wenn sie sich tätlich gegen die Übergriffe der Jungs wehrten. Die Message der Lehrerin: Jungs dürfen mit Körpereinsatz ärgern oder um Aufmerksamkeit buhlen, Mädchen nicht. Weil sie sowieso schwächer sind und verlieren. Ob die Mädchen noch nicht mal lernen sollen, sich gegen tätliche Übergriffe zu wehren? Einfach still halten?
Wo und wann leben wir eigentlich?
erschreckten mich die Aussagen von Lehrern und Lehrerinnen an Info-Abenden und einem Tag der Offenen Tür.
In vorbereiteten Vorträgen heißt es natürlich, wir achten auf Gender-Gerechtigkeit, naturwissenschaftlicher Unterricht in nach Geschlecht getrennten Gruppen usw. Wenn die Lehrer und Lehrerinnen dann so spontan dahin plaudern, kommen die eigentlich veralteten Ansichten zum Vorschein:
Ein junger (max. 30) Realschul-Lehrer, beim Zeigen der Schulküche, in der er selbst mit Jungs einfache Sachen bruzelt und dann ist, zu einer Schülerin: "Mädchen können doch sowieso kochen." War natürlich nett gemeint. Aber: so ein Schmarrn! Und man erwartet auch, dass junge Männer, oder Jungs, die in zehn Jahren jungen Männer sind, sich mehr Kochkünste aneignen wollen als ein Spiegelei. Zumal die Realschüler ggf. eine Kochlehre machen könnten.
Eine Gymnasial-Chemielehrerin, die selber überhaupt nicht nach der Standard-Frauen-Rolle zu leben schien, in einer Demostunde in Natur und Technik, zum Publikum am Tag der offenen Tür: "Kalkstopp, die Mütter kennen das, die tun das in die Spülmaschine". Ne, hör mal, so was können doch auch Väter, gute Frau. Sie war etwas älter als der Realschul-Lehrer, müsste also noch den Gleichstellungs-Diskurs seit den 1970er/1980er miterlebt haben. Übrigens, das passiert an einem Mädchen-Gymnasium. Wo man, wenn überhaupt, die Mädchen hinschickt, damit sie von Rollenzuschreibungen ungestört in den Naturwissenschaften besser lernen können.
Armes Bayern - so etwas habe ich in den acht Jahren Schulzeit meines Ältesten in NRW nie erlebt.
Übrigens, fällt mir wieder ein, wurde ich auch schon an der hiesigen Grundschule von solchen Aussagen geschockt. Eine Lehrerin sagte zu mir: "Die Mädchen sind ja doch schwächer als die Jungs." Was bei GrundschülerInnen einfach nicht wahr ist. Da gibt es solche und solche.
Der Hintergrund: Meine Kinder beschwerten sich, dass sie Ärger bekämen, wenn sie sich tätlich gegen die Übergriffe der Jungs wehrten. Die Message der Lehrerin: Jungs dürfen mit Körpereinsatz ärgern oder um Aufmerksamkeit buhlen, Mädchen nicht. Weil sie sowieso schwächer sind und verlieren. Ob die Mädchen noch nicht mal lernen sollen, sich gegen tätliche Übergriffe zu wehren? Einfach still halten?
Wo und wann leben wir eigentlich?
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